Dean R. Koontz: Zwielicht / Wenn die Dunkelheit kommt

Mein Einstieg in die Koontz-Welt war "Intensity", irgendwann las ich nägelkauend "Schwarzer Mond". An beide Schocker reichen die Geschichten im vorliegenden Sammelband leider nicht heran - es handelt sich vielmehr um mäßig spannende Unterhaltung, ganz gut für zwischendurch.

Gestrickt sind beide Geschichten nach dem üblichen Koontz-Muster: Böse Mächte bedrohen die Menschhheit im Verborgenen, ein paar Auserwählte bemerken dies fünf vor Zwölf und kämpfen dagegen an. Wie fast immer bei Koontz entspinnt sich in beiden Romanen wieder eine Liebesgeschichte zwischen den "guten" Hauptprotagonisten, die sich wie immer anfangs nicht hundertprozentig sympathisch finden und ebenfalls wie immer dann zum großen Feldzug gegen das Böse aufbrechen...
Beide Stories kranken für mich auch daran, dass es von Anfang an als Fiktion erscheint - in anderen Koontz-Geschichten wird sehr lange der Glaube an die Möglichkeit der Realität aufrechterhalten, was hier nach den ersten Seiten schon zunichte gemacht ist. Zugute halten muss man, dass Schreibstil und Übersetzung wie immer sehr vielseitig und recht fesselnd gelungen ist.


Zwielicht
Ort des Geschehens ist anfangs ein großer Rummelplatz in den USA. Hier lernt sich das Paar dieses Romans kennen. Einige Schausteller besitzen die Gabe, in menschlichen Körpern versteckte "Trolle" wahrzunehmen, deren Ziel es ist nach einem großen Masterplan das Leben auf der Erde auszulöschen. Als der Rummelplatz den Standort wechselt, kommen sie in eine Stadt, in der das Treiben der Trolle kaum noch verborgen bleibt - hier setzen die beiden Hauptakteure zu ihrem Feldzug an ...
Die Idee ist recht interessant, leider fehlen mir die Koontz´schen Wendungen in der Geschichte. Auch gewinnt das schwächere Gute zu oft gegen das stärkere Böse als dass dies noch realistisch erscheinen mag.

Wenn die Dunkelheit kommt
Im Mittelpunkt dieser Story steht Voodoo, wobei nicht einmal eine Puppe mit den hinreichend bekannten Nadeln verwendet wird. Stattdessen bäckt Koontz hier ganz große Brötchen und lässt gleich die gesamte Hölle mit all ihren großen und kleinen dämonischen Kreaturen beschwören. Wie in der anderen Geschichte gelingt es leider nicht, mir beim Lesen einen letzten Glauben an mögliche Realität zu lassen - vielmehr ist der Fiktionsgedanke von Anfang an präsent. - Ein Voodoopriester versucht eine Mafiafamilie auszurotten und bringt dabei einen Cop auf seine Spur. Beim Versuch diesen dann aus seinen Plänen herauszuhalten, beginnt ein Kampf zwischen dem Priester und diesem Cop mit seiner Ermittlungs- und wohl auch zukünftigen Lebenspartnerin auf Leben und Tod.

Fazit: Keine richtigen Koontz-Schocker, alles recht weit hergeholt - aber immer noch besser als die übliche Thriller-Dutzendware von den Grabbeltischen.

Hmm, ist das nicht der, der auch jährlich nen Steuerratgeber rausbringt?
Aber die Geschichte hört sich nicht schlecht an.
Ich dagegen begnüge mich gerade mit Harry Potter 7^^. Ich kann darüber aber noch nicht viel erzählen, bin gerade erst am Anfang.

Gut zu wissen! Da ich bekennender Koontz-Fan bin, diese zwei Geschichten jedoch "noch" nicht gelesen habe, kann ich sie auch guten Gewissens erst mal hinten anstellen, denn gerade vor kurzem ist ein neues Buch von diesem Autor mit dem Titel "Irrsinn" erschienen. Ich warte schon mit grosser Spannung darauf, es endlich lesen zu können.

Als kleines "Zwischenhäppchen" aus dem Hause KOONTZ kann ich übrigens auch die ersten 2 Bücher der Frankenstein-Trilogie (1. Band - Frankenstein - Das Gesicht und 2. Band - Frankenstein - Die Kreatur) empfehlen. Leider muss man auf den letzten Band in deutscher Übersetzung nun bis September 2008 warten.... .... Oh man...dabei waren die zwei Teile so mega spannend....